Die Reparaturarbeiten an der Skarabäus-Schule – im wesentlichen handelte es sich um das Zeltdach aus Ziegenhaar – gingen ihrem Ende zu; die Regenzeit beginnt normalerweise im August. Also waren wir auf der sicheren Seite, das Zeltdach rechtzeitig und in aller Seelenruhe mit seinem Anstrich aus Baumharz vermischt mit Fett für den Ansturm gewappnet.
Doch der Sommer 2010 ist auch in der Sahara aus den Fugen geraten und bescherte der Stadt Timbuktu am 11. Juli ein Unwetter, wie man es 35 Jahre nicht erlebt hatte: auch am Tage nahmen die Sandstürme die Sicht fast gänzlich — 300 Häuser wurden am ersten Tag als beschädigt registriert, 200 weitere in den folgenden Tagen — 80% der Bäume in der Innenstadt wurden entwurzelt — in 3 Stunden gab es pro Quadratmeter 110 mm Niederschlag, sonst sind es ca. 30 mm.
Draußen vor der Stadt bot sich ein überraschendes Bild:
das Unwetter prasselte auch hier erbarmungslos und in Strömen über der Skarabäus-Schule hernieder; doch festgezurrt stand dieses Gebäude aus Lehm und hielt dem Wolkenbruch stand. Das erste Gewitter der Saison konnte der Schule nichts anhaben. Der Wettlauf war gleichzeitig ein Probelauf geworden — und in beiden Disziplinen hat die Schule gewonnen!